10 Meter Abstand reichen nicht!

Immer wieder stehen sie auf Brücken und beobachten den Verkehr! Die Rede ist nicht von Kindern in Begleitung ihrer Eltern oder Hobbyfotografen, die auf einen seltenen Schnappschuss warten, sondern von Videoanlagen, die der Abstandsmessung dienen. Ein untrügliches Indiz dafür, dass an einer Stelle verstärkt mit Abstandsmessungen zu rechnen ist, sind die weißen Messlinien auf der Fahrbahn, die bei der Auswertung der Bildaufnahmen eine zentrale Rolle spielen.

Muss es eine „halbe Tacholänge“ sein?

Die Faustformel „halbe Tacholänge“ hat sich bewährt. Dies gilt zumindest bei guten Sichtverhältnissen. Bei Nebel, Regen oder Schneefall kann das schon ganz anders aussehen. Schließlich hängt der Bremsweg sowohl von der Geschwindigkeit als auch die Griffigkeit der Fahrbahn ab. Die Art des Fahrzeugs spielt ebenfalls eine Rolle.

Die Regel des § 4 Abs. 3 StVO trägt dem Rechnung. Er muss in der Regel so groß sein, dass auch dann hinter diesem gehalten werden kann, wenn es plötzlich gebremst wird.

Konkret bedeutet dies:

Der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug muss in der Regel so groß sein, dass bei einer plötzlichen Bremsung hinter diesem gehalten werden kann.
Wer ein Kraftfahrzeug führt, für das eine besondere Geschwindigkeitsbeschränkung gilt, sowie einen Zug mit einer Länge von mehr als 7 m, muss außerhalb geschlossener Ortschaften ständig so großen Abstand zum vorausfahrenden Kraftfahrzeug halten, dass ein überholendes Kraftfahrzeug einscheren kann.

Welche Parameter entscheiden?

Ein Abstandsverstoß liegt vor, wenn der Sicherheitsabstand um mehr als die Hälfte des halben Tachowertes (5/10 und weniger) unterschritten wird.

Kritisch wird es, wenn der Sicherheitsabstand lediglich 3/10 bzw. 2/10 und weniger des halben Tachowertes beträgt. Denn dann ist nicht nur mit einem Bußgeld, sondern auch mit einem Fahrverbot von mindestens einem Monat zu rechnen.

Mit zwei Monaten Fahrverbot muss rechnen, wer einen Transporter mit Anhänger führt und bei ca. 107 Stundenkilometern nur etwa 10 Meter zu Abstand zu seinem Vordermann einhält, obwohl eigentlich 53 Meter Abstand erforderlich sind.

Voraussetzung ist allerdings, dass die Messung fehlerfrei durchgeführt worden ist. Schließlich birgt auch die Durchführung von Abstandsmessungen ein gewisses Fehlerpotential. Worauf es ankommt, wissen die Bußgeldprofis.

Sollten Sie geblitzt worden sein oder sollte Ihnen ein Abstandsverstoß vorgeworfen werden, kontaktieren Sie uns.

Die Bußgeldprofis regeln das!

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Bildnachweis: Polizeipräsidium Südhessen / Pressestelle

(Veröffentlichungsdatum: 08.07.2024)

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